Frauen-EM 2022: England macht im Halbfinale gegen Schweden keine Gefangenen

Vor dem Halbfinale gegen England bei der Frauen-EM 2022 galt Schweden als eines der besten Teams der Welt. Die Skandinavierinnen waren ebenfalls Favoritinnen auf den Titel. Dann allerdings bezogen sie heftige Prügel von den Gastgeberinnen. Die Three Lioness gewannen mit 4:0 und untermauerten eindrucksvoll ihren Anspruch, im eigenen Land die Europameisterschaft zu gewinnen. Ganz gleich, ob es im Finale in Wembley gegen Deutschland oder Frankreich geht: Das von der Niederländerin Sarina Wiegmann trainierte Team spielt inzwischen derart überzeugend, dass es auch diese Partie für sich entscheiden muss.

Spielbericht: Russo besorgt die ultimative Demütigung

Zahlen sind im Fußball oft nur die halbe Wahrheit. Dieses Spiel bietet hierfür ein ausgezeichnetes Beispiel: 58 Prozent Ballbesitz, 54 Prozent gewonnene Zweikämpfe und 17:12-Torschüsse für England wirken zwar deutlich, aber nicht derart dominant, wie es auf dem Platz tatsächlich aussah. Die Schwedinnen hatten kaum wirklich gefährliche Abschlüsse und gewannen vor allem im eigenen Drittel die direkten Duelle, aber auch hier nicht genug, um das Unheil abzuwenden, das sich auf dem Platz mit jeder Minute mehr abzeichnete.

England ging in der ersten Halbzeit durch Mead in Führung (34. Minute). Eigentlich hätte es schon zur Pause deutlich höher als 1:0 stehen musste. Die fehlenden Treffer waren aber lediglich aufgeschoben und nicht aufgehoben. Bronze erzielte fast direkt nach dem Seitenwechsel das 2:0 (48.). Dann sorgte Russo beim 3:0 für die ultimative Demütigung der Schwedinnen (68.): Per Hacke schoss sie den Ball durch die Beine der gegnerischen Keeperin Lindahl in deren Kasten. Kirby stellte dann noch auf 4:0 (76.). Wiegmann, die schon die Niederlande vor fünf Jahren vor eigenem Publikum zum Titelgewinn führte, schickt sich an, dieses Kunststück mit den Engländerinnen zu wiederholen. Sie ist die wohl beste Trainerin, die es im Frauen-Fußball derzeit gibt.